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Grandmaster Neo_Fluff
Alessandro Stauf

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Kapitel Eins "Die erste Mission" Kapitel Zwei "Aufbruch" Kapitel Drei "Die Lieferung"

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Kapitel Drei "Die Lieferung"

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Es war noch dunkel, doch der Himmel färbte sich bereits im Rot des Sonnenaufgangs, als Dust die Plane seines Zeltes zur Seite schob und die frische Morgenluft einatmete. Er sah seine Schwester auf demselben Baumstamm sitzen, auf dem er in der Nacht die Sichelkrallen gefüttert hatte.

Als sie ihn bemerkte, drehte sie sich um, lächelte ihn an und sagte: „Na, da hat jemand aber scheinbar nicht sonderlich gut geschlafen."

„Ich hatte einen echt seltsamen Traum", Dust zögerte kurz, „Naja, wahrscheinlich bin ich nur aufgeregt."

Seine Schwester zog eine Augenbraue hoch, doch antwortete dann: „Mag sein. Ist ja schließlich deine erste richtige Mission."

„Ist Flare schon wach?", fragte Dust und deutete auf Flare's Zelt.

Ash zeigte auf das Gebüsch etwa 20 Meter neben ihnen und sagte: „Der ist kurz vor dir wach geworden und muss erstmal Wasser lassen."

Wie auf ein Kommando kam Flare aus dem Gebüsch und schnürte sich im Gehen die Hose zu. „Ah guten Morgen Dust!", sagte er und hob die Hand zum Gruß.

„Sieht so aus als wäre dein Wolf nicht an uns interessiert", sagte Ash und drehte sich wieder zu Dust.

„Gut das du das erwähnst. Kommt mit, ich wollte euch die Spur von gestern zeigen", entgegnete Dust und begann auf das Gebüsch zu zugehen.

Nach kurzem Zögern folgten Ash und Flare ihm und schlugen sich zusammen durch das Unterholz.

An der stelle angekommen kniete Dust sich hin und begutachtete die Abdrücke. Sie sahen genau so aus, wie am Vortag, da es in der Nacht nicht geregnet hatte.

„Das Vieh ist scheinbar größer, als ich dachte", sagte Flare und verglich die Pfotenabdrücke mit seinen eigenen.

Ash schüttelt den Kopf und sah sich um. „Das gefällt mir echt nicht. Hoffentlich kommt bald die Lieferung, damit wir bald hier weg können", sagte sie beunruhigt.

Zurück im Lager frühstückten die drei und begannen ihre Zelte abzubrechen. Dust war am langsamsten, da er in Gedanken immer wieder seine seltsamen Träume durchspielte.

Was hat das alles zu bedeuten? Was ist die Pflicht der Kralle? Was ist ist das für ein zweibeiniger Wolf?

Er war so in seinen Gedanken versunken, dass er erschrak, als sich das Geräusch von Hufen und Rädern näherte. Als er sich umdrehte, näherte sich gerade ein von einem dunkelbraunen Pferd gezogener Wagen vom anderen Ende der Lichtung. Auf dem Bock saß ein hellbrauner Felinae mit schwarzen Punkten, der freundlich winkte.

Dust packte seine restlichen Sachen zusammen und ging dann mit den anderen beiden auf den Wagen zu.

Als sie näher kamen, hielt der Felinae den Wagen an und sprang vom Bock. Er ging an seinem Pferd vorbei auf die drei zu und nun konnte Dust ihn auch genauer erkennen.

Er trug ein dunkles, kurzärmliges Wams und eine kurze Hose. Über dem Wams trug er eine Lederschürze, sie voller teils tiefer Kratzer und Flecken war. An einem Ohr hing eine kupferfarbene Brille, die aus zwei runden Einzelstücken bestand, die durch Lederriemen zusammengehalten wurden. Er sah auch etwas anders aus, als die Felinae aus dieser Region. Sein Fell an den Wangen war länger und seine Ohren waren etwas länger und hatten kleine Fellbüschel an ihren Enden.

Er grinste gut gelaunt und streckte Ash eine Hand entgegen. „Ihr müsst von den südlichen Jägern sein! Ich bin Lux vom großen Handwerksklan, schön euch kennen zu lernen", sagte er, während er allen die Hand gab.

„Ich bin Ash, das ist mein Bruder Dust und das ist Flare", stellte Ash vor.

„Super, ich habe insgesamt vier Klingen für euch. Ich habe schon befürchtet, ich müsse die einer einzigen Person mitgeben", antwortete der Felinae.

„Mein Großvater meinte, dass sie bereits bezahlt sind."

Der fremde Felinae hielt kurz inne und fragte zweifelnd: „Hat er das also gesagt?"

Es gab einen Moment der angespannten Stille, als plötzlich ein breites Grinsen auf das Gesicht des Felinae sprang.

„Ich verarsche euch doch nur! Natürlich ist schon alles geklärt", lachte er.

Auch Dust, Ash und Flare lachten erleichtert auf und Lux ging zur Rückseite seines Wagens.

Die drei folgten ihm, als Flare wie angewurzelt stehen blieb und leise zischte. Dust sah, dass seine Ohren zuckten, als er scheinbar nach etwas suchte. Als es ruhig auf der Lichtung wurde, konnte auch Dust es hören. Wie vor ein paar Tagen war es ein Geräusch, welches die Meisten kaum bemerkt hätten. Doch Dust erkannte schnell, dass es Schritte waren. Wer oder was das ist, ist größer als jeder von uns, dachte er.

Auch Flare schien dies zu bemerken, denn er flüsterte scharf: „Die Waffen. Wir brauchen die Waffen!"

Lux zog sich leise auf den Wagen und reichte jedem eine Klinge, wobei er immer kurz auf die Parierstange sah. Zuletzt beugte er sich über den Bock und zog ein viertes Schwert darunter hervor.

Das Schwert, welches Dust nun in der Hand hielt war etwa einen Arm lang und hatte eine breite, leicht nach hinten gebogene Klinge. Die Klinge war nur auf der äußeren Seite vollkommen geschärft. Auf der inneren Seite war sie etwas breiter und hatte mehrere große Widerhaken.

Als er auf die Parierstange sah überkam ihn erst Freude, dann Verwirrung und dann wieder Freude. Mittig auf dem breiten Stück Metall waren drei Zeichen in der Schriftsprache der Felinae. Übersetzt las er dort in seiner Hand seinen eigenen Namen.

Er hob seinen Kopf, um etwas zu sagen, doch genau in dem Moment sah er etwas auf sich zukommen. Wie in seinem Albtraum sprang unter schrecklichem Gebrüll ein bezahnter Schatten aus dem Gebüsch auf ihn zu und noch bevor er reagieren konnte, spürte Dust einen dumpfen Schmerz in seinem Rücken und wurde auf den Boden gedrückt. Er sah Zähne auf sich zukommen und schloss seine Augen. Er erwartete den stechenden Schmerz von eben diesen Zähnen durchbohrt zu werden, doch er blieb aus.

Er öffnete seine Augen und sah eine übergroße, hundeartige Schnauze nur wenige Zentimeter vor seinem Gesicht. Der Wolf versuchte nach ihm zu schnappen, doch kam nicht an Dust's Gesicht heran, denn zwischen seinem Kiefer konnte Dust Flare's Klinge erkennen, die der Kater mit mühe festhielt. Dust wollte zur Seite weg rollen, doch der Wolf verlagerte sein ganzes Gewicht auf seine Schultern und seine Krallen begannen sich in seine Oberarme zu graben.

Auf einmal zuckte der Wolf zusammen und jaulte schmerzerfüllt auf. Er richtete sich auf seine Hinterläufe auf und Dust konnte eine lange Schnittwunde an seiner Seite sehen, die Ash ihm scheinbar zugefügt hatte.

Der Wolf legte seinen Kopf zurück, wobei er Flare die Klinge aus den Händen riss, welche kurz darauf zu Boden fiel und stieß ein markerschütterndes Heulen aus. Erst jetzt sah Dust das volle Ausmaß der Bestie. Aufrecht stehend maß sie mindestens zwei Meter und das dunkelgraue verfilzte Fell deutete einen schmalen aber trotzdem muskulösen Körperbau an.

Er ging wieder auf alle Viere, spannte sich an und bevor jemand reagieren konnte sprang er über Dust hinweg und riss Lux, der nur überrascht aufschrie, vom Wagen.

Dust rappelte sich auf und sprang fast zeitgleich mit Ash und Flare, der seine Klinge wieder aufgehoben hatte, auf den Wagen. Sie sahen, wie der Wolf sich nun über Lux beugte, welcher nur mit größter Mühe den wütenden Attacken entging.

„Wir halten das Ding fest und du erledigst es! Verstanden?", sagte Ash zu Dust.

Er nickte und Flare und Ash warfen sich mit aller Kraft auf das Ungeheuer. Sie schafften es von dem am Boden liegenden Felinae weg zu drücken und warfen es rücklings zu Boden und hielten es an beiden Armen auf den Boden.

„Jetzt!", rief Flare durch das wütende Knurren und Jaulen des Wolfs.

Dust nahm seine Klinge in beide Hände, spannte seine Beine an, atmete tief durch und sprang dann auf den Wolf zu. Er stieß dort zu, wo er das Herz der Bestie vermutete und die Klinge glitt überraschend leicht durch den Körper hindurch. Als sie in den Boden stach spürte Dust den Widerstand so stark, dass er beinahe den Griff der Waffe losließ.

Er sah, wie sich die Augen des Wolfs vor Überraschung weiteten und er noch einmal aufheulte. Der Wolf zuckte noch ein paar mal unkontrolliert, bevor er sich überhaupt nicht mehr bewegte. Ash und Flare ließen die Arme des Tieres los und standen auf, während Dust mit einem Ruck sein Schwert aus der Brust des Wolfes zog.

„Nicht schlecht Dust. Was zur Hölle ist-", begann Flare, doch verstummte, als die Kreatur wieder zu zucken begann.

Dust starrte ungläubig auf das Wesen am Boden, als dessen Fell begann auszufallen. Seine Schnauze und Gliedmaßen begannen kürzer zu werden und nach und nach verwandelte sich der Wolf in einen Menschen. Auch die Wunden schienen proportional zur Körpergröße zu schrumpfen und nach etwa einer Minute lag kein aufrecht gehender Wolf mit dunklem verfilztem Fell, sondern ein Mensch mit mit kurzen schwarzen Haaren vor den Felinae.

Dust sah den leblosen Körper vor sich und merkte ihm langsam schlecht wurde. Es war ein Mensch? Habe ich gerade einen Menschen getötet? Aber wie hat er sich verwandelt und warum hat er uns angegriffen? dachte er.

Neben ihm sah er, wie Ash Lux auf die Beine half und hörte sie sagen: „Was war das? Hey Dust, alles gut bei dir?"

Die Welt begann sich um Dust zu drehen und er spürte nur stumpf, wie er auf die Knie fiel. Er wollte seinen Blick von dem Toten abwenden, doch konnte es nicht. Er spürte, wie jemand ihn an den Schultern hielt und leicht schüttelte. Dann schob sich Flare's Gesicht in sein Blickfeld und seine Sinne kamen langsam wieder.

„-gut? Hey, komm zu dir!", hörte er Flare sagen.

Als sich sein Blick wieder klärte sah er, dass auch Ash neben kniete und ihn festhielt.

„Hey Bruder, bitte antworte", sagte sie besorgt.

„Ich h-habe einen... Es war k-kein Tier", stammelte Dust noch etwas benommen.

Ash strich ihm vorsichtig über die Schulter und sagte: „Alles gut. Das ist vollkommen normal wenn man das erste Mal jemanden... Naja du weißt schon."

Als seine Sinne wieder vollständig zurück kamen, bemerkte Dust auch zum ersten Mal die Schmerzen in seinen Schultern, wo er von dem Wolf zu Boden gedrückt wurde. Außerdem merkte, wie an seinem linken Arm warmes Blut durch sein Fell sickerte.

„Ich glaube es geht wieder. Könnt ihr mir hoch helfen?", fragte er und schluckte den Kloß in seinem Hals runter.

Ash und Flare griffen ihm unter die Arme und halfen ihm beim aufstehen, wobei Dust vor Schmerz zusammenzuckte, als Flare ihn an seiner linken Schulter berührte.

Er sah sich um und konnte sehen, dass Lux damit beschäftigt war das Pferd zu beruhigen, das drohte sich von dem Wagen loszureißen. Sein Blick wanderte ein weiteres Mal über den Körper am Boden, dessen Augen vor Schreck immernoch weit aufgerissen waren.

Flare wandte sich von Dust ab, um Lux zu helfen und Ash führte Dust zur Rückseite des Wagens.

„Hier setz dich. Geht es wieder? Du siehst echt mitgenommen aus", sagte sie immernoch etwas besorgt.

Dust nickte langsam, kniff seine Augen kurz zusammen und antwortete dann: „Es ist nur... Ich habe schon einige Tiere getötet und als... es... noch ein Wolf war, war es auch kein Problem für mich. Aber zu wissen, dass es eine Person wie du und ich war... Ich weiß nicht, was mit mir los ist."

Ash sah ihm nun tief in die Augen und sagte: „Ich verstehe das. Es ist etwas gutes, denn dieses Gefühl ist das, was uns von anderen Tieren unterscheidet. Abgesehen davon glaube hat er uns angegriffen und er hätte nicht gezögert uns zu töten. Hör zu, wir beide wissen, dass die Welt nach einer einfachen Regel funktioniert, oder?"

„Töten oder getötet werden", antwortete Dust nickend.

„Abgesehen davon, dass das keine normale Person war", stimmte Flare über den Wagen ein, „Ich weiß nicht wie er es gemacht hat, aber bisher habe ich noch nichts von Menschen gehört, die sich in solche Monster verwandeln."

„Was machen wir jetzt mit ihm?", fragte Dust und nickte in die Richtung der Leiche.

Ash rieb sich den Hinterkopf und sagte: „Wir sollten ihn nicht hier verrotten lassen. Am besten packen wir ihn ein und lassen mal unsere Heiler einen Blick drauf werfen."

„Denkt ihr sie würden auch einen Blick auf mich werfen?", fragte Lux und erst jetzt sah Dust seine Verletzungen. Blut sickerte durch sein rechtes Hosenbein und zwischen seinem Hals und seiner linken Schulter färbte sich sein Fell dunkel.

„Das sollte kein Problem sein. Mit dem Wagen sind wir wahrscheinlich auch etwas schneller wieder zurück und wenn du willst kann ich ihn auch lenken, dann kannst du dein Bein schonen", sagte Flare.

Lux nickte und er, Ash und Dust nahmen hinten auf dem Wagen Platz, während sich Flare auf den Bock setzte und die Zügel in die Hand nahm.

Nachdem sie sich in Bewegung gesetzt hatten rutschte nach ein paar Metern etwas schweres gegen Dust's Fuß. Zunächst wollte er nicht nachsehen, da er befürchtete, dass es sich um die notdürftig abgedeckte Leiche handeln könnte, die sie ebenfalls auf die Ladefläche geworfen hatten. Doch als er merkte, dass dieser Gegenstand bedeutend kleiner sein musste, da er viel mehr herumrutschte, richtete er seinen Blick nach unten.

Dort neben seinem Fuß lag zu seiner Erleichterung nicht der Arm der Leiche, sondern ein Schwert, welches identisch zu seinem eigenem aussah. Er griff hinter sich, um sicher zu gehen, dass es nicht wirklich sein Schwert sei und ertastete den Griff seiner neuen Waffe hinter sich. Erst dann sah er sich die Parierstange der Klinge an und las Smoke.

War ja klar, dachte Dust und stieß das Schwert wieder etwas weg, Er ist nichtmal dabei und wird auch noch belohnt. Eines Tages werde ich beweisen, dass ich besser bin als er.

„Hast du schonmal sowas gesehen oder davon gehört?", fragte Ash und sah Lux an.

Dieser blickte nachdenklich und schüttelte den Kopf: „Nein. Ich weiß, dass einige Magier sich in Tiere verwandeln können, aber nicht in solche Bestien. Ich meine so sieht doch kein normaler Wolf aus."

„Diese Fußspuren, die wir gestern gefunden haben", warf Dust ein, „Vielleicht waren das keine Kampfspuren, sondern der Moment, in dem er sich verwandelt hat."

„Dann sahen sie aber nicht nach einer geplanten oder freiwilligen Verwandlung aus. Wie dem auch sei, wir lassen ihn im Dorf untersuchen. Vielleicht erfahren wir dann mehr", sagte Ash und sah zu dem Bündel am anderen Ende der Ladefläche hinüber.

Sie kamen am frühen Nachmittag am Baumwall an, der Heimathain wie eine schützende Mauer umgab.

Kurz bevor sie die Öffnung zwischen den Bäumen passierten drehte Flare sich um und sagte: „Ich bringe Lux und den Menschen zu Moon. Ash und Dust, ihr geht am besten sofort zu Großvater und erzählt ihm, was passiert ist."

Ash und Dust nickten, sprangen vom Wagen und gingen zu dem Haus, in dem das Oberhaupt ihres Clans lebte. Dort angekommen klopften sie an die Tür des Wohnraums ihres Großvater und einen Moment später stand der alte Kater vor ihnen in der Tür.

„Ah ihr seid schon zurück? Ich hätte euch erst in ein paar Stunden erwartet", sagte er freudig.

„Wir sind mit einem Wagen zurück gekommen. Es ist etwas passiert-", begann Ash, doch wurde von Grayhaze unterbrochen.

„Ganz langsam! Was ist passiert?", er sah sich Dust näher an, „Du bist ja verletzt!"

Dust machte eine abwertende Geste und entgegnete: „Es geht schon wieder. Den Händler hat es mehr erwischt, nicht zu reden von dem Angreifer."

Grayhaze lächelte kurz erleichtert und ließ sich dann die Geschehnisse von Dust und Ash schildern und während er ihnen zuhörte wurde er immer unruhiger. Dust bemerkte dies und ließ deshalb davon ab, von seinen Träumen zu erzählen.

Als sie fertig waren gingen sie zu dritt zu dem anderen großen Gebäude, in dem der Heiler Moon lebte.

Nach einem kurzen Gespräch mit Lux und einem Blick auf die Leiche des Menschen schüttelte Grayhaze nachdenklich den Kopf und murmelte: „Seltsam, sehr seltsam."

Er schaute die Anderen an und sagte nun etwas sicherer: „Zunächst will ich sagen, wie froh ich bin, dass ihr vergleichsweise gut davon gekommen seid. Ich habe noch nie von einem derartigen Wesen gehört, aber wenn das stimmt was ihr sagt, dann ist es gut, dass ihr das Monster erlegt habt. Ich werde eine Versammlung für morgen veranlassen. Bis dahin werde ich auch eure Klingen verwahren und reinigen lassen."

Dust konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, denn er wusste was dies bedeutete. Morgen würden er, Ash, Flare und Smoke offiziell ihre Klingen erhalten und dürften dann selbst in die Welt ziehen und Aufträge annehmen.

Als sie sich wieder aufteilten, entschied sich Dust ein Bad zu nehmen. Er holte sich frische Klamotten und begab sich zum Badeteich.

Kurz bevor er den Teich erreichte kam ihm Even entgegen. Sie trug leichte Klamotten und ihr Fell hing nass von ihrem Körper. Als sie Dust sah, kam sie schnell auf ihn zu und warf sich um ihn.

Als sie sich wieder von ihm löste sagte sie aufgeregt: „Dust bist zurück! Wie war es? Was habt ihr mitgebracht? Oh, deine Schulter! Wer war das? Ich bringe ihn um!"

Etwas erschöpft schüttelte Dust den Kopf und antwortete: „Alles gut, er ist schon tot. Ich... bin echt verdammt müde. Ich wollte nur schnell ein Bad nehmen und hoffentlich nicht im Wasser einschlafen. Ich bin mir sicher Ash oder Flare können dir alles im Detail erzählen."

„Aber ich will es von dir hören! Außerdem kann ich darauf aufpassen, dass du nicht einschläfst!", sagte sie und begann wieder in Richtung der Teiche zu gehen.

Verdammt! Dachte Dust, rieb sich die Schläfen, stöhnte leise und ging dann mit Even zu den Teichen.

Dort angekommen sah er, dass Even sich am ausziehen war und wandte seinen Blick ab. Erst als er hörte, wie sie ins Wasser stieg, ging er zu einem nahen Busch und zog sich bis auf seine Unterhose aus.

Naja dann wird die auch direkt mit gewaschen, dachte er und stieg dann auch in das Wasser.

Er platzierte sich schräg gegenüber von Even, doch diese rutschte sofort auf ihn zu, wobei er fast genervt aufgestöhnt hätte.

„Na dann erzähl mal", forderte sie neckisch und lehnte sich auf einen Stein am Rand.

Zunächst versuchte er die Erzählung möglichst kurz zu halten, doch Even fragte wieder und wieder nach mehr Details. Also gab Dust nach und erzählte genau, was passiert war und ließ nur seine Träume aus.

Er merkte mehrmals, wie sie näher rückte und wich selbst immer weiter zurück.

Erst als sich der Himmel rot färbte gelang es Dust Even abzuwimmeln und stieg aus dem Teich. Er beeilte sich etwas über zu werfen, damit Even nichts sehen konnte, was sie nicht sollte.

Er verabschiedete sich von Even, bevor diese aus dem Wasser steigen konnte und ging zurück zu den Häusern und auf sein Zimmer.

Den Rest des Abends gingen ihm immer wieder die Bilder des Tages durch den Kopf und vor allem der Moment, in dem sich der riesige Wolf vor ihm in einen Menschen verwandelte.

Vielleicht sollte ich Großvater von den Träumen erzählen, dachte er, Immerhin ist er echt erfahren und kann wenigstens ein wenig Sinn in ihnen erkennen.

Irgendwann fiel er in einen unruhigen Schlaf, in dem er immer wieder die Ereignisse des Tages durchlebte. Er sah immer wieder das Gesicht des Wolfes, welches sich in das erschrockene Gesicht eines toten Menschen verwandelte. Auch die Bilder aus seinen Träumen kehrten immer wieder zu ihm zurück.

So schrak er in der Nacht immer wieder auf und stand am nächsten Morgen kaum ausgeruht wieder auf.

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